Paddelboottour auf der Mulde:

22 Vereinsmitglieder und -freunde trafen sich am 8. September 2018 auf dem Gelände vom Ruderclub Eilenburg zur Paddelboottour. Unser Ziel war es, den wohl schönsten Abschnitt der Vereinigten Mulde* zwischen Wurzen und Bad Düben auf zwei Tagestouren zu erkunden.

* Wenn wir von der Vereinigten Mulde reden, so ist das Gewässer gemeint, das nach Vereinigung von Zwickauer und Freiberger Mulde bei Sermuth bis zur Mündung in die Elbe bei Dessau fließt.

Der Samstag

Am ersten Tag setzten wir die Boote bei Wurzen, Nähe Damaschekestraße, ein. Zuvor gab es das obligatorische Gruppenfoto mit blauem Himmel, erwartungsvollen Sportlern und einem freundlichen Hund. Andreas erklärte uns in die Besonderheiten des Fließgewässers und dessen Pegelstand.

Start

Nach dem Start suchten die elf Bootsbesatzungen zunächst ihren Rhythmus beim Paddeln und gruppierten sich nach Lust und Laune auf dem Fluss. Später gab es noch zwei Wechsel, da sich die Kanadier-Boote beim Paddeln technisch und kräftemäßig als recht anspruchsvoll erwiesen. Danach ging es harmonisch dem Etappenziel entgegen.

Zum Glück gab es die Tage vorher etwas Regen, so dass der Fluss mehr Wasser führte, als in den trockenen Wochen zuvor. Trotzdem musste man den Flusslauf und die Bewegungen des Wassers an der Oberfläche beobachten, wollte man nicht stranden oder von der Strömung ans Ufer gedrückt werden.

Nach einer Pause vor dem Kollauer Wehr bogen wir in den Eilenburger Mühlgraben ab. Die letzten 7 km wurden uns durch die stärkere Strömung und Kraftersparnis versüßt. So waren die rund 26 km für alle Besatzungen machbar.

Nach der Landung am Steg vom Ruderclub Eilenburg ging es an die Vorbereitungen zum Abendessen in einem asiatischen Restaurant. Zelte aufbauen, Duschen, Sonnen und gemütliches Warten am Bootshaus, jeder hatte etwas tun. Nach dem Abendessen fanden sich noch zehn Leute am Lagerfeuer ein, um den Tag zünftig und rustikal ausklingen zu lassen.

Der Sonntag

Nach dem Frühstück parkten wir zuerst einige PKW´s am Fährhaus Gruna, dem Endpunkt der Tour nach ca. 16 km und fanden uns dann wieder gemeinsam am Bootssteg des Ruderclubs ein.

Die Boote wurden zu Wasser gelassen. Beladen und Einsteigen verlief problemlos. Dann wurde es aber spannend und abenteuerlich. Die Verengungen des Mühlgrabens im Eilenburger Stadtgebiet machten das Wasser flott und verlangten an Schlüsselstellen schnelle Entscheidungen.

Eine Bootsbesatzung opferte sich unfreiwillig und wies den Nachfolgenden an einer Schwallstelle den besseren Weg. Sie selbst nahmen ein Bad, übten die Bergung eines vollgelaufenen Kajaks unter anspruchsvollen Bedingungen und setzten ihren Weg unverdrossen fort. Das Boot wurde mit Hilfe von Eimer und Schwämmen bereits unterwegs wieder trocken gelegt.

Baden in der Mulde Bei einer vorfristigen Pause an der Einmündung zur Mulde wurden die restlichen Folgen beseitigt.

Danach ging es auf dem breiteren Fluss wieder gemächlich weiter. Spätestens ab hier ist das Nebeneinander von Wassersport und Naturschutz ein großes Thema.

Natur erleben, verstehen und schützen…

Tatsächlich ist das naturnahe Auengebiet der Unteren Mulde mit Flora und Fauna etwas ganz Besonderes. Zum Beispiel brüten dort außergewöhnlich viele seltene Vogelarten und es gibt Pflanzen und Tiere, die man sonst nicht sehen kann.

Das alles verlangt nach guter Balance von Naturschutz und den Bedürfnissen der Menschen, was hier recht gut gelungen erscheint.

Ja, die Regeln im Naturschutzgebiet „Vereinigte Mulde Eilenburg – Bad Düben“ bzw. im Vogelschutzgebiet „Vereinige Mulde“ schränken den Flusstourismus ein. Trotzdem haben Besucher noch eine Chance, einen naturbelassenen Flusslauf mit eigenen Augen zu erleben.

Man muss sich nur etwas Zeit lassen und sportliche und aktionsreiche Ambitionen hinten anstellen. Spätestens beim Anlegen nahe der Fähre in Gruna war man sofort wieder im Trubel der Tagestouristen angekommen.

Bei einem kleinen oder großem Imbiss am Fährhaus Gruna fanden hier die Tour und das Paddel-Wochenende ihren offiziellen Abschluss.

Vielen Dank an Andreas für Idee und Organisation dieser Veranstaltung des Leipziger Ski-Club.

Teilnehmerzahl und Feedback sprechen für sich. Wir freuen uns schon auf 2019.

Fotos: LSC, Red.: jk

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