JuniorNordics – Radtour „Braunkohle-Dinge“

Am 25.05.2019 radelten  sechs Junioren und der Trainer der JuniorNordics   sowie Matthias als Begleiter durch den Südraum von Leipzig, um Braunkohle-Dinge zu erleben.

Ausgangspunkt war der Bahnhof Leipzig-Connewitz. Hier trafen sich alle und fuhren mit der S-Bahn zum eigentlichen Startpunkt, dem Haltepunkt Böhlen-Werke. Zuerst gab es die Belehrung zum Verhalten im Straßenverkehr und dem Fahren in der Gruppe. Unser erstes Zwischenziel, das Kraftwerk Lippendorf, ständig und mächtig im Blick, nahmen wir den kürzesten Weg dorthin.

Am Informationszentrum des Kraftwerkes stellten wir die Räder ab und schauten uns zuerst in der Ausstellungshalle um. Es gab einiges zu Vergangenheit und Gegenwart dieses bedeutsamen Industriestandortes zu sehen.

Besonders interessant waren einige Modelle von technisch/ physikalischen Vorgängen, z.B. zur Stromerzeugung mittels Generator und Solarzelle sowie der Funktionsweise von Brennstoffzellen.

Bei der Besichtigung des Kraftwerkes Lippendorf  …

…beeindruckte vor allem die Größe der Bauwerke und der technischen Anlagen. Schaltzentrale, Dampferzeuger Block R und Kühlturm waren die wichtigsten Stationen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Den besten Überblick hatte man vom Dach aus 163 Metern Höhe.

Nach Rückgabe von Helm und Funkgarnitur sowie der Verabschiedung von Herrn  Dipl.-Ing. Lutz Dornberg ging es per Fahrrad weiter.

Der sportliche Teil unserer Tour

Wir starteten in Richtung Neukieritzsch und  schauten dabei auf die von der Braunkohleförderung geprägte Landschaft. Dazu gehört auch die Umleitung der Pleiße, deren künstliches und schnurgerades Flussbett wir überquerten.

Am am Gut Kahnsdorf machten wir Mittagspause. Danach ging zwischen Hainer und Kahnsdorfer See in Richtung Espenhain. Unterwegs endete der Feldweg am Wildzaun der Neubaustrecke Autobahn A 72 zwischen Rötha und Espenhain. Das war aber kein Hindernis, wie das Titelbild zeigt. Durch Espenhain zur Südspitze des Störmtaler Sees  und am Westufer zur nächsten Rast am Bergbau-Technik-Park  .

Vom Markkleberger See zum Pleiße-Radwanderweg und entlang der Pleiße ging es zügig dem Endpunkt der Tour entgegen. Gegen 16:30 Uhr kamen wir am Parkplatz Koburger Straße gegenüber dem Eingang zum Wildpark Leipzig an und machten uns von dort auf den Heimweg.

Fazit

Es war eine sportliche Tour über ca. 40 km bei angenehmen Wetter.Wir haben einige Braunkohle-Dinge gesehen und konnten uns vorurteilsfrei und politisch neutral informieren. Braunkohletagebau, Tagebau-Folgelandschaften, Wärmekraftwerk und die Arbeitswelt der Kraftwerker wurden erlebbar. Und die Informationen in Sachen Energie, Klima und Umwelt  können durchaus zum Nachdenken anregen.

Tatsache ist, dass wir Menschen fossile Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas) aus dem Boden fördern, um sie je nach Interessenlage in vielfältiger Form zu nutzen. Verbrennen wir sie zur Energiegewinnung, z.B. im Kraftwerk, im Auto oder im Flugzeug, produzieren wir zwangsläufig Kohlendioxid.

Ein Beispiel: In Leipzig wird ein Drittel der Bevölkerung mit Fernwärme versorgt. Das Kraftwerk Lippendorf deckt diesen Bedarf zu einem wesentlichen Teil. Die dort produzierte Fernwärme wird über das Netz der Leipziger Stadtwerke verteilt. Wie das in Zukunft aussehen wird, ist wohl noch offen (vgl. LVZ vom 05.12.2018). Es scheint aber sicher, dass in einem neuen zweiten Kraftwerk in Leipzig wieder ein fossiler Brennstoff, das Erdgas, zum Einsatz kommt. Genauso wie bereits jetzt im GuD-Kraftwerk Leipzig-Nord und vier Blockheizkraftwerken im Stadtgebiet.

Letztlich kann jeder bereits heute einen persönlichen Beitrag leisten, indem er bzw. seine Familie weniger Energie verbraucht. Dann bräuchte man weniger Energie zu erzeugen. Auch wenn unsere Junioren noch nicht selbst ein Auto nutzen oder eine Flugreise buchen, kann sich die junge „Online-Generation“ z.B. auch einmal die Frage stellen:

Wie viel Elektroenergie verbraucht das Internet? Informationen dazu hier:  

Nicht allein das Aufladen des Handy´s, sondern auch die Verarbeitung von Daten in den Servern der Rechenzentren verbraucht Energie. Allein in Deutschland werden dafür ca. 12.000.000.000 kWh pro Jahr verbraucht. Man könnte also auch in diesem Bereich schon mal einen Beitrag zur Energieeinsparung leisten.

Unseren kleinen Beitrag zum Klimaschutz haben wir auch auf der Tour geleistet. Wir fuhren mit Bahn und Rad, erwärmten uns durch Muskelarbeit und Sonne. Dabei ließ es sich nicht vermeiden, dass wir Kohlendioxid in die Umwelt ausgeatmet haben (;-)

Vorschau:

Das nächste OutdoorAktiv findet am 22.06.2019 statt. Es wird eine Tour mit dem Paddelboot sein.


Red.: jk, Fotos M. Jecke und J. Kunath

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